Sportmedizinische Information

Die beim Laufen und Walken erforderliche Aktivität wirkt der Entstehung von Herz-und Kreislauferkrankungen über verschiedene Mechanismen entgegen. Sinnvoll ausgeübtes Laufen und Walken kann Blutdruck und Pulsfrequenz senken, und es kann das Körpergewicht reduzieren. Laufen und Walken kann zum Stressabbau beitragen und in begrenztem Umfang das schlechte Cholesterin
LDL senken, sowie das gute Cholesterin HDL anheben.

Durch gezieltes Training lassen sich Beschwerdesymptome, die durch einseitige oder geringe körperliche Belastungen hervorgerufen werden mindern, wenn nicht sogar gänzlich vermeiden. Außerdem kann die Beweglichkeit erhalten sowie das Immunsystem gestärkt werden. Das aus dem Sport resultierende positive Körpergefühl sowie die Freisetzung bestimmter Neurotransmitter (Botenstoffe) im Stoffwechsel des Gehirns, können sich auf die seelische Grundstimmung positiv stabilisierend auswirken. Kommunikatives Laufen und Walken in einem Lauftreff kann darüber hinaus ein besonderes Gemeinschaftsgefühl vermitteln und somit der Isolierung des einzelnen entgegen wirken.

Das Training sollte so gestaltet werden, dass die gewünschte Distanz ohne Erschöpfungspausen bewältigt werden kann. Das Gefühl völliger oder annähernder Erschöpfung sollte auch nach Rückkehr zum Ausgangspunkt der Trainingsstrecke nicht vorhanden sein. Das Gefühl noch weiter Laufen oder
Walken zu können, ist ein guter Hinweis darauf, dass das Tempo nicht zu hoch gewählt wurde. Zu hohe Geschwindigkeiten führen in der Regel nicht zum gewünschten Trainingsfortschritt und nicht zu den beschriebenen positiven Auswirkungen. Bei zu hohen Belastungen kommt es zu einer “Übersäuerung“ der gesamten Muskulatur, d.h., dass die dann zu messenden Laktatwerte im Blut deutlich die als Obergrenze gewünschten 2,5 -4 mMol pro Liter überschreiten würden. Aus  Reihentests mit Lauftreffsportlern aus dem gesamten Bundesgebiet sind Laktatwerte von bis zu 7,5 mMol bekannt, also eine deutliche Überforderung des Organismus. Bei einem gesunden Herz-Kreislauf-System als einmalige Belastung durch einen harten Trainingslauf oder Wettkampf sind diese Werte sicher nicht tragisch, aber im Trainingsalltag müssen solche Belastungen vermieden werden.

Um Überlastungen zu vermeiden, gilt folgende Faustregel:

220 minus Lebensalter ist gleich der errechneten maximalen Herzfrequenz. Sie sollten 60 – 75 % ihrer individuell ermittelten max. Herzfrequenz als Ausdauerbelastung nicht überschreiten ! Sind Sie z.B. etwa 30 Jahre alt, entspricht dies einer Herzfrequenz zwischen 114 und 142 Schlägen pro Minute.
Während des Trainings sollte noch eine Unterhaltung möglich sein, ohne die Aktivität wegen “Atemnot“ abbrechen zu müssen.